Rob Rhinehardt ist Informatiker und Workaholic. Essen ist für ihn ein lästiger Zwang. Darum hat er einen Shake kreiert, der alle nützlichen Nahrungsstoffe enthält. Damit soll man auch ohne herkömmliches Essen normal leben können. (Foto: soylent.de)

Soylent. Der Name ist etwas makaber. Er stammt aus dem dystopischen Science-Fiction Film “Soylent Green”. In einer utopischen Gesellschaft ohne Hunger, Krieg oder Leiden entdeckt Hauptdarsteller Charlton Heston, dass Soylent Green, ein künstliches Nahrungsmittel, dass die Probleme der Welt gelöst hat, aus Menschenfleisch hergestellt wird.

Zurück zur Realität. Rob Rhinehardt ist Informatiker, Elektroingegnieur und Start-Up-Gründer aus San Francisco. Das bedeutete für ihn und zwei Kollegen, Arbeit bis in die Nacht. Ihr Verständnis von Haute Cuisine stoß bei Tiefkühlpizza an ihre Grenzen. Zudem kosteten die ungesunden Speisen nur unnötig viel Zeit und Geld. Letztere hätte man laut Rhinehardt besser nutzen können.

Perfekte Nahrungsaufnahme für Produktivität

Er fing an sich zu informieren. Im Internet und in Gesprächen mit Biologen und Medizinern ließ er sich darüber informieren, welche Nährstoffe und in welcher Menge, der Mensch benötige um in unserer heutigen Gesellschaft auch effektiv arbeiten zu können. Das Ergebnis ist ein hellbrauner und geschmacksneutraler Shake, von dem sich Rhinehardt nach eigenen Angaben seit gut anderthalb Jahren ausschließlich ernähre.

Überraschenderweise, hat seine Idee viel Zuspruch gefunden. 25.000 Unterstützer hat die Idee allein in den USA. Auf einer Fundraisingseite im Internet, wurde die anvisierte Marke von 100.000$ schon nach zwei Stunden durchbrochen. Interessenten kommen zum Großteil aus dem Computerbereich. Häufig sind es eifrige Hacker, die sich an der Ernährung mit Soylent versuchen wollen. Das alles sogar sehr preisgünstig für 10 $ pro Tag. Auf den Monat sind das gerade mal 300 $ für Ernährung. Wer sich in den USA mal für eine Woche ausgewogen und gesund ernähren möchte, weiß, dass diese Summe häufig nach einer Woche schon verbraucht ist.

Essen als Last?

Was Soylent dabei von anderen Drinks absetzt ist, dass er nicht auf Diäten oder Muskelaufbau abzielt, sondern auf einen Teil der Gesellschaft, der so sehr in seiner Arbeit vertieft ist, dass er herkömmliches Essen als lästig und Zeitverschwendung erachtet. Ein Beutel Soylent, gemixt in Wasser und Öl, versorgt den menschlichen Körper mit 2.000 Kalorien, also der Menge, die der Körper am Tag durchschnittlich verbraucht. Im Internet gibt es sogar Foren, wo man Rezepte austauscht und sich Soylent-Jünger über die exakte Rationierung austauschen.

Mediziner betrachten den Trend dennoch skeptisch. Es bestehe das Risiko einer Mangelernährung. Zwar sei Soylent immer noch gesünder als tägliches Fast Food, dennoch sei Rhinehardt Ingegnieur und kein Mediziner oder Ernährungswissenschaftler. (zeit/ forgsight)

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Internetpräsenz von Soylent

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