In keiner anderen Sportart muss ein Sportler ein so hohes Tempo verarbeiten wie im Tischfußball. Kein Wunder also, dass angehende Ingenieure den Kicker-Tisch eingesetzt haben, um die von ihnen entwickelte Künstliche Intelligenz herauszufordern. Doch nicht alles ist Mathematik…  

In den meisten Sportarten kommt es auf durchtrainierte Muskeln, katzenartige Reflexe und Ausdauer an. Doch den erfolgreichen Topathleten trennen von seinem weniger erfolgreichen Gegenspieler oft ein wichtiges Merkmal: Intelligenz.

Dabei geht es nicht um komplizierte mathematische Gleichungen, die gelöst werden müssen. Intelligenz in Sport meint die Fähigkeit des Gehirns, Informationen aus der Spielsituation so schnell wie möglich zu erfassen, zu analysieren und in Handlung zu übersetzen. Tischfußballer wissen, was gemeint ist.

Eine Kamera ist das Auge

Nur wenige Sportarten erreichen das Tempo, das im Tischfußball von den Kickern verarbeitet werden müssen. Dazu kommen Spielvariationen, Taktiken und Techniken hinzu, die auf einem Spielfeld von 120cm x 70cm eingesetzt werden. Kein Wunder also, dass der Tischfußball von Ingenieuren und Computerwissenschaftlern entdeckt wurde.

Studenten der Brigham Young University aus den USA haben in einen Tischfußball-Tisch Künstliche Intelligenz eingebaut. Über eine Kamera überwacht und analysiert ein Computer die Spielsituation, der die Stangen und die Figuren blitzschnell steuert. Mehr noch: Er trifft haarscharfe Prognosen über die möglichen Positionen der gegnerischen Figuren, so dass der Computer von der einen Seite des Spielfelds direkten Treffer landet.

Solche Experimente sind keineswegs neu. Sport wird oft von Ingenieuren genutzt, um die Leistungsfähigkeit ihrer Roboter oder Computer-Algorithmen zu überprüfen oder zu beweisen. Mit seinem “Watson” hat IBM bereits in den 1990er Jahren mit einem Schachspiel gegen den damaligen Weltmeister Garri Kasparow gezeigt, dass die Maschine dem Menschen überlegen ist. Die neuen Modelle von Watson belehren im IBM-Spot den Tennis-Megastar Serena Williams über ihre Schwächen.

Roboter und KI sind Zukunftsmusik

Erst vor Kurzem hat AlphoGo, ein Projekt zur künstlichen Intelligenz von Google, seine Überlegenheit bewiesen. Dafür hat es den mehrfachen Weltmeister im japanischen Strategie-Brettspiel “Go” eindrucksvoll geschlagen. Erfreulicherweise sind Roboter und Künstliche Intelligenzen Zukunftsmusik. Beim Tischfußball Mensch gegen Mensch wird es weiterhin spannende Duelle und knappe Siege geben, die zum kleinen Teil von einem weiteren Merkmal entschieden wird: Glück.

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