Der Brush ist der wichtigste Schuss beim Passen. Egal ob von 2 auf 5 oder 5 auf 3, die meisten Pässe werden als Brush gespielt. Mit dieser Technik kann man nämlich schräg schießen und das überaus kontrolliert.
Theorie
Beim Brush kommt der Schusswinkel durch die Übertragung der Puppenbewegung auf den Ball. Das bedeutet, dass der Ball nicht angeschnitten wird, sondern der Fuß der Puppe auf der Linie entlangläuft, auf der auch der Schuss laufen soll. Möchte man also, dass der Ball von der Bande schräg ins Feld kommt:
…muss auch der Fuß der Puppe denselben Weg gehen:
Dabei können zwei Fehler passieren. Entweder man hat eine zu schnelle Vorwärts- oder eine zu schnelle Seitwärtsbewegung. Der Puppenfuß macht dann diese Bewegungen (rot), statt der korrekten (gelb):
Bei zu schneller Seitwärtsbewegung geht der Fuß den oberen Weg und der Ball wird nur gestriffen, bevor man an ihm vorbeitritt. Bei einer zu schnellen Schussbewegung geht der Fuß den unteren Weg und der Ball wird gerade geschossen. Nach dem Schuss verreißt man noch die Puppe zur Seite. Entsprechend wird der Ball bei schneller Seitwärtsbewegung einen steileren Winkel haben und langsamer nach vorne gehen, während bei schneller Schussbewegung der Ball einen flacheren Winkel hat und schneller nach vorne geht. Dieser Zusammenhang klingt kompliziert, lässt sich aber schnell durch Versuche am Tisch nachvollziehen. Die Faustregel lautet: Langsamer Schuss, steiler Winkel; Schneller Schuss, flacher Winkel.
Da der Fuß nur der Schusslinie folgen muss, ist es möglich auch aus Pin oder sogar Jet zu brushen. Man muss es nur schaffen, die Schussbewegung auf die Seitwärtsbewegung anzupassen, da die Schussbewegung deutlich schneller als die Seitwärtsbewegung ist.
Für eine gute Winkelkontrolle muss man also sauber der Schusslinie folgen können. Für mehr Kontrolle über den Schuss, versucht man möglichst lange am Ball zu bleiben. Dadurch merkt man direkt, wenn man von der Schusslinie abweicht und kann korrigieren. Bei der hohen Geschwindigkeit erfolgt diese Korrektur aber ausschließlich über das Unterbewusstsein. Versucht man bewusst zu kontrollieren, wird der Brush sehr langsam oder man verreißt ihn. Die unterbewusste Korrektur wird aber automatisch im Training verbessert. Man nennt den Punkt, ab dem man den Brush startet, Druckpunkt (Er ist am Anfang des gelben Pfeils, Die Zeichnungen sind aber der Übersicht halber nicht mit korrektem Druckpunkt). Der ideale Druckpunkt ist dort, wo man den Ball gerade so nicht mehr hinten klemmen kann. Bei Brushs von 5 auf 3 sollte man immer versuchen möglichst nah an ihn heran zu kommen, da man dann die meiste Kontrolle hat. Je nach Tisch kann der ideale Druckpunkt weiter vorne oder weiter hinten sein. Faustregel: Je glatter, desto weiter hinten; je griffiger, desto weiter vorne (Daraus folgt z.B.: Tornado hinten; Bonzini vorne). Durch die erhöhte Kontrolle beim Brushen ab dem idealen Druckpunkt, kann man die Brushs schneller spielen, bei gleichbleibendem Winkel (oder steiler, bei gleichbleibender Geschwindigkeit. Vergleich Faustregel zum Winkel).
Übungen
Um sich an die Bewegung zu gewöhnen, sollte man zuerst Brushs aus dem Stand machen. Man legt den Ball auf der 2er Reihe neben das Tor und versucht das Tor auf der anderen Seite mit einem Brush zu treffen.
Bei dieser Übung sieht man sofort, ob der Ball schräg kommt oder nicht. Kommt er schräg, trifft er das Tor, ansonsten trifft er die Rückbande. Diese Übung lässt sich auch für Brushs nach unten anwenden, wenn man den Ball oben hinlegt. Um Brushs aus dem Lauf zu lernen, übt man zuerst die Brushs mit dem Lauf. Bei einem Brush nach oben, lässt man also den Ball vorher nach oben laufen. Brushs gegen den Lauf sind schwieriger und sollten erst geübt werden, wenn man aus dem Stand und mit dem Lauf brushen kann.