Der Tischfußball-Weltverband ITSF hat eine wichtige Hürde genommen. Er besitzt den Beobachter-Status in der Dachorganisation der Sportverbände. Damit ist er seinem Ziel einen entscheidenden Schritt nähergekommen: Tischfußball als olympische Disziplin.
Ein Bild, das fast jeder kennt: während die Deutschlandfahne langsam aufsteigt, erklingt die Nationalhymne. Auf dem Podest stehen die glücklichen Sieger, die zuvor einen kraftzehrenden Wettkampf gegen die Besten der Welt ausgetragen haben. Die Teilnahme an der Olympiade ist der sportliche und emotionale Höhepunkt im Leben eines Leistungssportlers.
Schon bald könnten die Besten im Tischfußball diesen emotionalen Höhepunkt in ihrem Leben teilen. Der Tischfußball-Weltverband, bekannt unter der Abkürzung ITSF, hat in der Dachorganisation der Sportverbände (GAISF) einen Beobachter-Status erhalten. Das ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu den olympischen Spielen.
“Alle sollen sich in Tischfußball wiederfinden”
In dieser Rolle erhält der ITSF wertvolle Unterstützung und jede Menge Erfahrung – von der Verbandsführung bis zur Organisation von Sportturnieren. Der Beobachter-Status ist dabei der erste Schritt. Bewährt sich ITSF in dieser Phase, kann er Voll-Mitglied werden. Kurz gesagt: der Welt-Tischfußball wird für größere Aufgaben fit gemacht und verbessert auf diese Weise seine Chancen, als olympische Disziplin in der Zukunft anerkannt zu werden.
Klaus Gottesleben, Präsident des Deutschen Tischfußballbunds (DTFB), macht aus seiner Freude kein Geheimnis. Er ist zugleich auf die anstehenden Aufgaben fokussiert. “Für den ITSF und alle angeschlossenen Verbände hat das zur Konsequenz, noch mehr darauf zu achten, Tischfußball als Sport für alle darzustellen und anzubieten.”, ermahnt er. “Alle, die sich für unseren Sport begeistern, sollen sich in den bestehenden Strukturen wiederfinden.” formuliert er als erweitertes Ziel für die nahe Zukunft.
Dass Tischfußball “Sport für Alle” ist, beweist der Deutsche Tischfußballbund in zahlreichen Turnieren – für Frauen und Männer, Alte und Junge oder Menschen mit Behinderung. “Es ist längst bekannt, dass der Kickertisch ganz schnell unterschiedliche Menschen aus verschiedenen Kulturen zusammenbringt.”, führt Gottesleben aus.
Ein Sport für Alle und für Überall
Wie gut der Kickertisch als Ort für Vielfalt und Verständigung funktioniert, beweist im Besonderen die Jugendorganisation des DTFB. Mit “So viel Freude” organisiert sie Kickertische für Kinderkrankenhäuser und arbeitet mit dem Bundesverband der deutschen Pfadfinder zusammen. Gemeinsam organisieren sie Wochenendveranstaltungen, in denen Tischfußball im Mittelpunkt steht.
“Hinter der olympischen Idee steht das Ziel, junge Menschen aus aller Welt zusammenzubringen. Das können wenige Sportarten so gut wie der Tischfußball, weil der Kickertisch in jedem Land der Erde verbreitet ist – vom Kinderzimmer über die Schule und Hochschule bis in Unternehmen. Tischfußball ist nicht nur ‘Sport für Alle’, sondern auch ein ‘Sport für Überall’.” betont Gottesleben die Bedeutung des Tischfußballs mit Blick auf die Chance, eine olympische Disziplin zu werden.