Nur 18 Prozent aller Betriebe in Deutschland leisten sich ein spezielles Betriebssportangebot für Mitarbeiter. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie über Gesundheit am Arbeitsplatz, die bereits 2016 durchgeführt wurde. Wesentliches Ergebnis: Jedes dritte Unternehmen bietet keine gesundheitsfördernde Angebote. Dabei ist die Bereitschaft der Mitarbeiter groß, sich an den Kosten zu beteiligen.

„In vielen Unternehmen haben sich offenbar die positiven wirtschaftlichen Auswirkungen eines betrieblichen Gesundheitsmanagements noch nicht herumgesprochen“, kommentiert Dr. Gerd Herold, Arbeitsmediziner der pronova BKK die Studienergebnisse. Dazu gehört die Prävention und Vermeidung arbeitsbedingter körperlicher Beschwerden, von denen laut Studie zwei Drittel der Arbeitnehmer betroffen sind. Diese Leiden, darunter Rückenschmerzen und Verspannungen, führen häufig zu krankheitsbedingten Ausfällen, welche auch die Unternehmen schmerzlich zu spüren bekommen. Umgekehrt erhöhten die Gesundheit und Motivation der Mitarbeiter ihre Leistungsfähigkeit.

 

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Ein aktives Gesundheitsmanagement findet derzeit vor allem in Großunternehmen statt, wie die Studie zeigt. Fünf von zehn Firmen mit 500 bis 1000 Mitarbeitern haben gesundheitsfördernde Maßnahmen im Programm. Weniger erfreulich ist das Bild bei kleinen und mittelständischen Betrieben. Nicht einmal die Hälfte aller Unternehmen zwischen zehn bis 50 Angestellten setzt auf gesundheitsfördernde Maßnahmen.

Mittelstand und Handel riskieren hohe Krankenstände

Bei Firmen unter zehn Mitarbeitern ist es gerade einmal jedes vierte Unternehmen, das in die Gesundheit seiner Belegschaft investiert. „Vor allem die mittelständigen Unternehmen können aus unseren Ergebnissen lernen. Durch Gesundheitsaktionen für die Belegschaft profitieren sowohl die Mitarbeiter wie auch die Firma. Gesundheitsfördernde Maßnahmen sind zudem nicht teuer und können steuerlich abgesetzt werden“, erinnert Dr. Gerd Herold.

Die Mehrheit der Mitarbeiter würde sich an den Kosten beteiligen

Gesundes Essen, Massagen oder Fitnesscenter – für diese gesundheitsfördernden Angebote würden die meisten Angestellten selbst anteilig oder ganz aufkommen, wie die Studie zeigt. So sind 59 Prozent der Angestellten bereit, für gesunde und hochwertige Zutaten eine Zulage zu leisten. Jeder zweite Angestellte in Deutschland würde sich an den Kosten für Entspannungsmassagen zum Stressabbau und zur Linderung von Nacken- und Rückenschmerzen beteiligen.

63 Prozent aller Arbeitnehmer würden regelmäßig ins Fitnessstudio gehen, wenn ihr Unternehmen die Kosten für die Mitgliedschaft zumindest anteilig übernähme. „Angebote zur Gesundheitsförderung müssten nicht vollständig kostenlos sein, was viele Unternehmen befürchten, sondern könnten modular und in Kooperation mit örtlichen Dienstleistern angeboten werden“, so Herold. Die positiven Effekte wären seiner Meinung nach unbezahlbar. Denn der Arbeitsmediziner der pronova BKK ist überzeugt, dass die Leistungsfähigkeit und Motivation der Belegschaft deutlich steigen würde, wenn ein Teil der interessierten Mitarbeiter die Angebote nutzt.

Mit einem engagierten Gesundheitsmanagement würden die Unternehmen auf große Resonanz bei ihren Mitarbeitern stoßen. Laut Studie sind 95 Prozent der Befragten „gesundheitsbewusst“ und tun auch in ihrer Freizeit etwas, um leistungsfähig zu bleiben. So achten 60 Prozent der Angestellten auf ausreichend Schlaf, für über die Hälfte (54 Prozent) ist gesunde Ernährung wichtig. Fast jeder Zweite kann sich für Spaziergänze begeistern (49 Prozent). „Mit einem Gesundheitsförderungsprogramm ließen sich diese positiven Tendenzen unterstützen und gleichzeitig auch Sportmuffel für körperliche Aktivitäten begeistern“, folgert Dr. Gerd Herold. (pronovabkk/kickerium)

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Die Studie „Betriebliches Gesundheitsmanagement 2016″ wurde im März 2016 im Auftrag der pronova BKK im Rahmen einer Online-Befragung durchgeführt. Das Marktforschungsinstitut Toluna hat dafür bundesweit 1.660 Arbeitnehmer repräsentativ befragt.

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