Mit dem richtigen Blick auf die Deckung erleichtert man es sich als Stürmer erheblich, Tore zu schießen. „Um 2, vor 1“ ist eine gute Faustregel, worauf man den Fokus richten sollte.
Wir alle sind Menschen, deshalb werden im Tischfußball immer wieder Fehler passieren. Der Unterschied zwischen Topspielern und Anfängern ist, dass Topspieler seltener Fehler machen und diese auch besser erkennen. Trotzdem werden auch sie Fehler in ihrem Spiel haben, die man ausnutzen kann. Bei der Schusstaktik „Um 2, vor 1“ verwendet man die typische Positionierung der 2er Reihe und des Torwarts (1).
Um 2
Mit der 2er Reihe ist es generell schwieriger, die Ecke richtig abzudecken. Der Abstand zum Pfosten ist größer, da passiert es schnell, dass die Ecke nicht ganz abgedeckt wurde. Vor allem wenn der Stürmer sehr kleine Lücken noch treffen kann. Daraus ergibt sich der erste Teil der Schusstaktik. Man sollte um die 2er Reihe herum schießen. Also auf die Ecke der Torhälfte zielen, in der die 2er Reihe steht.
Vor 1
Anders ist es mit dem Torwart. Der Pfosten ist als Orientierung sehr nah, bei Tischen mit hohem Tor stellt man sogar den Torwart auf Anschlag, um die Ecke zu decken. Dadurch stehen Spieler öfter in der Ecke, was man mit einem Schuss auf die 1/4 Position ausnutzen kann. Der Torwart wird sich voraussichtlich nicht auf kurz bewegen, weil er davon ausgeht, bereits richtig zu stehen, wenn die Stürmerpuppe sich in diese Richtung bewegt.
Eigenheiten der Schusstaktik
Bei dieser Schusstaktik reicht es aus, nur auf eine Stange zu achten, da die Puppen selten in einem Abstand von 1/4 Torbreite stehen. Sollte doch der ungewöhnliche Fall eintreten, ist das Tor so extrem weit offen, dass man gar keine Probleme mehr hat.
Eine Sonderregel für diese Schusstaktik ist, wenn die 2er Reihe auf Anschlag steht. Man spricht von „Deadman“. In diesem Fall hat der Verteidiger es zwar leicht, die Puppe auf Ecke zu stellen, es ist aber auch sehr leicht erkennbar, wenn er aus der Ecke herausfährt. An manchen Tischen wie Tornado und vor allem Bonzini, ist so nicht einmal die Ecke wirklich abgedeckt.
„Um 2, vor 1“ bietet einem einen guten Ausgangspunkt für komplexere Überlegungen. Beim Kreuzen zieht eine Puppe von einer Position weg, während eine Puppe der anderen Stange auf diese Stelle zieht. Dabei stehen die Reihen für kurze Zeit hintereinander, sie kreuzen ihre Wege. Aufgrund von „Um 2, vor 1“ kann man zunächst davon ausgehen, dass eine 2er Puppe nicht ganz auf Eck kreuzt, wenn der Torwart aus einer Ecke zieht. Dadurch ist ein Eckschuss auf den wegziehenden Torwart sehr sicher. Entsprechend ist ein kurzer Schuss in die Richtung der wegziehenden 2er Puppe sehr sicher, weil der Torwart auf Eck zieht.
Der größte Nachteil dieser Schusstaktik ist, dass die Mitte (Position 3) überhaupt nicht betrachtet wird. Dafür muss man eine andere Taktik verwenden.
Fazit und Beispiel
Die Schusstaktik „Um 2, vor 1“ ist eine gute Grundlage bei der Schussauswahl, da sie einem konkrete Anhaltspunkte zum Abtimen liefern kann. Ist eine Richtung weniger gedeckt? Sollte man eher kurz oder lang schießen? Sollte man auf den Torwart oder die 2er Reihe achten? Schafft der Verteidiger es nicht, sich korrekt mit 2er Reihe und Torwart anzupassen, hat man sogar einen Plan, mit dem man leicht 100% schießen kann. Wie das aussieht, kann man im WBR Finale Felix Droese vs Gilles Perrin auf dem Maritim Open 2018 sehen.
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Felix schießt annähernd 100%. Dabei sind seine Schüsse auf Eck um die 2er Reihe herum, während die kurzen Schüsse vor dem Torwart einschlagen.