Seit Krake “Paul” gehören Orakeltiere zu einer Welt- oder Europameisterschaft wie Flaggen und Nationalhymnen. Mitarbeiter des Heyne-Verlags haben eine eigene Orakelmethode entwickelt.
Trendsetter war Paul, der Krake. Er war das erste Orakeltier, das weltweit berühmt wurde. Der Grund: Bei der Fußballweltmeisterschaft 2010 hat Paul die Ergebnisse aller Spiele mit deutscher Beteiligung richtig vorhergesagt. Einschließlich die Niederlage gegen Spanien im Finale.
Von der Popularität Pauls hat vor allem das Großaquarium in Oberhausen profitiert, das dank seines Bewohners mit acht Armen eine große mediale Aufmerksamkeit genießen durfte. Kein Wunder, dass nach dieser Pioniertat weltweit viele andere Zoos ihre tierischen Bewohner über den Ausgang von Spielergebnissen befragten.
Science Fiction und Tischfußball
Esel wurden genauso befragt, wie Gockel, Papageien, Hunden, Koalas oder Stachelschweine. Doch keiner erreichte die Genauigkeit vom Kraken Paul. Das Orakelfieber hält bis heute an und beschränkt sich nicht auf die Tierwelt. Auch die Menschen als aufrechte Zweibeiner haben sich als Orakelwunder probiert – aber mit wenig Erfolg.
Der Heyne-Verlag, der unter anderem für seine Science Fiction- und Fantasy-Bücher bekannt ist, hat für die aktuelle Europameisterschaft eine Orakel-Variante überlegt, die uns eine Nachricht wert war. Wichtigstes Werkzeug für den Ausgang der Vorhersage war nämlich eine Runde Tischfußball. Dafür wurden zwei Mitarbeiter des Verlags zufällig ausgewählt. Während der eine Spieler Deutschland repräsentierte, stellte der anderen den aktuellen Gegner dar.
Paul bleibt unerreicht
Fast hätte der Heyne-Verlag mit seiner eigentümlichen Orakel-Methode überzeugt, aber eben nur fast. Denn von den vier Spielen der deutschen Nationalmannschaft hat die Heyne-Orakel nur zwei Spiele richtig getippt, darunter das Unentschieden gegen Polen. Aber warten wir ab… Bis Deutschland ins Finale schafft, muss die Mannschaft noch zwei Spiele absolvieren. Also noch genug Chancen für den Verlag, um seine Genauigkeit zu beweisen. Eine Sache ist gewiss: der Krake Paul bleibt unerreicht.
Die Videos zum Tischfußball-Orakel findet man auf der Fanpage des Heyne-Verlags.