Die Shuffledeckung ist eine beliebte Deckung im Tischfußball. Sie ist vergleichsweise leicht zu erlernen, weshalb sie öfter von Anfängern eingesetzt wird. Aber auch auf höchstem Niveau sieht man sie im Einsatz.
Die Shuffledeckung besteht aus schnellen Bewegungen der Defensivstangen. Dadurch legt sich der Verteidiger nie auf eine Position fest. Vielmehr ist er unter Umständen unpräzise, neigt zu Rhythmus und fährt eher auf Reaktion mit. Die erhöhten Reaktionen verlangen von dem Schützen einen sauberen und schnellen Schuss. Und wegen den flüssigen Bewegungen ändern sich die offenen Lücken so schnell, dass gängige Strategien wie Schießen auf Lücke oder auf Wegziehen nicht funktionieren.
Bei der Shuffledeckung ist die Aufenthaltswahrscheinlichkeit der Puppen auf den Ecken am geringsten. Deshalb muss der Schütze präzise in die Ecken treffen können. Wie bei jeder anderen Deckung gilt es, die Schwächen zu analysieren und sich einen Plan zu erstellen.
Rhythmus durchschauen und ausnutzen
Es ist sehr schwierig, eine Shuffledeckung wirklich unrhythmisch durchzuführen. In der Regel fährt der Verteidiger einen Rhythmus der sehr komplex ist. Um diesen ausnutzen zu können, muss man ihn erst verstehen. Dafür lässt man sich möglichst lange Zeit und schaut einfach auf die Verteidigung. Allein durch die unterbewusste Aufnahme des Gesamtbilds kommt man in den Rhythmus des Verteidigers. Mit einigen Tricks kann man sich das noch erleichtern.
Indem man den Rhythmus des Verteidigers beim Wippen auf dem Ball mitgeht, bekommt schneller ein Gefühl, wie sich der Gegner bewegt. Damit man aber beim Schuss nicht mit dem Rhythmus geht und auf die Deckung schießt, muss man auf die entgegengesetzte Bewegung schießen. Dafür hält man kurz vor dem Schuss an oder zuckt in eine Richtung. Alternativ kann man schon beim Einstimmen in den Rhythmus in die entgegengesetzte Richtung wippen. Das macht es schwieriger in den Rhythmus zu finden, dafür kann man den Schuss direkt auslösen.
Deckung als Ganzes betrachen
Die einzelnen Bewegungen der Shuffledeckung wechseln sich so schnell ab, dass man sie nicht in der gleichen Geschwindigkeit bewusst verarbeiten kann. Deshalb ist es besser, die Deckung als Ganzes zu betrachten. Dafür verschiebt man den Blick auf einen Punkt, bei dem man die Deckung nur aus dem Augenwinkel sieht (peripherer Blick). Das können der Ball, die Puppe, der Torrahmen, die Punktezähler oder Spielfeldmarkierungen sein.
Eine andere Methode die Deckung als Ganzes aufzunehmen ist die Linien- oder Kastenmethode. Dafür verbindet man die Puppen gedanklich mit einer Linie. Diese Linie spannt einen Kasten auf, der angibt, in welchem Bereich das Tor abgedeckt ist.
Um diesen Kasten kann man innerhalb des Torbereichs herumschießen. Wenn die Puppen kreuzen, wird der Kasten zunächst schmaler, bis er sich wieder öffnet. Meistens sind die Bewegungen der Defensive so schnell, dass in diesem Zeitfenster mithilfe der Kastenmethode nicht getroffen werden kann. Deshalb sollte man diese Bewegung gedanklich ausblenden, um nicht aus dem Konzept zu kommen. Wird der Kasten größer als eine halbe Torbreite oder fährt an eine Ecke, kann man in die Mitte des Kastens schießen und trifft zwischen die Puppen.
Fokus auf die Lücke
Man konzentriert sich auf eine Lücke und schießt im richtigen Moment. Im Prinzip nutzt diese Strategie auch den Rhythmus des Verteidigers aus, ist aber nicht so stark davon abhängig. Deshalb nutzt man diese Möglichkeit, wenn man Probleme hat, den Rhythmus zu erkennen. Je nach Geschwindigkeit der Defensivbewegungen schießt man entweder auf die offene Lücke oder auf die Puppe. Die Puppe fährt bei schnellen Bewegungen wieder weg, bevor der Schuss ankommt.
Seltene Lücke
Es ist für den Verteidiger nicht immer einfach, alle Positionen gleich häufig abzufahren. Dadurch sind manche Lücken seltener gedeckt. Diese Methode funktioniert nicht immer, wenn der Verteidiger eine Lücke aber zu sehr vernachlässigt, hat man so eine einfache Option. Die seltene Lücke lässt sich vor allem mit Methoden erkennen, bei denen die gesamte Deckung betrachtet wird (z.B. peripherer Blick oder Kastenmethode).
Rhythmus stören
Eine unrhythmische oder komplexe Shuffledeckung ist schwierig umzusetzen. Passt der Verteidiger nicht auf, werden die Bewegungen zu rhythmisch oder Bildern wiederholen sich zu häufig. Um das zu provozieren, setzt man den Verteidiger mit Fakes unter Druck. Durch anzucken löst man eine Reaktion des Verteidigers aus, der durch die Shuffledeckung sowieso schon schneller reagieren wird, als sonst.
Einen noch stärkeren Reiz stellen so genannte „Steps“ dar. Aus Steps ist es schwieriger, sich für den Schuss an die Deckung anzupassen. Wenn die Reaktionen des Verteidigers aber sehr stark ausfallen, kann man Wechsler oder Mitnehmer schießen. Mit Steps kann man auch Druck über die Ausgangsposition machen. Der Wechsel zwischen den Ausgangspositionen von Mitte-, Lang- oder 3/4-Systemen ändert die Effektivität der Optionen. Beim Jet ist z.B. immer der gerade Schuss technisch am Leichtesten. Durch Veränderung der Ausgangsposition ändert sich auch die Lücke, auf die man den geraden Jet schießt. Der Verteidiger muss entsprechend manche Lücken länger verteidigen als andere.
Und das Fazit? Einmal den Rhythmus des Verteidigers finden
Diese Strategie ist sehr effektiv, wenn der Verteidiger versucht sich anzupassen. Manche werden sich aber einfach nur auf ihre Deckung konzentrieren. Das erkennt man an den Reaktionen auf Steps oder Anzucken. In diesem Fall sollte man eine andere Strategie verfolgen. Hat man den Rhythmus des Verteidigers einmal herausgefunden, ist es kein Problem mehr Tore zu schießen. Die verschiedenen Strategien helfen dabei, ihn zu erkennen und auszunutzen.
Habt Ihr weitere Ideen oder Strategien? Dann freue ich mich über Eure Kommentare und Feedback.