Immer mehr Ingenieure schicken ihre Roboter in den Wettkampf mit dem Menschen. Ihre technologischen Schöpfungen sollen im Schach, in der Medizin oder beim sicheren Autofahren beweisen, dass der Roboter mindestens genauso gut ist wie der Mensch. Schweizer Ingenieure fordern nun die Tischfußballer heraus.
Noch liegt die Stärke des in der Schweiz entwickelten Tischfußballroboters vor allem in den harten und präzisen Schüssen. Antäuschen und taktieren können die automatisch agierenden Kickerfiguren bisher noch nicht.
Aber die Forscher des Lausanner Forscherteams arbeiten daran, ihrem Roboter auch Strategie beizubringen. „Noch ist er wie ein Bodybuilder mit kleinem Hirn“, so Projektkoordinator Christopher Salzmann.
Durchschnittliche Spieler werden schon besiegt
Das kleine Hirn reicht allerdings durchaus, durchschnittlich talentierte menschliche Spieler zu besiegen. Und wenn die Technik einmal so weit entwickelt ist, dass gegnerische Spielpositionen erkannt werden, wird es auch für lebende Weltmeister schwierig, ihre „künstlichen Kollegen“ in die Schranken zu weisen. Der für das Roboterspiel notwendige gläserne Boden des Kickertisches ist für viele menschliche Tischfußballer jetzt schon ungewohnt.
Doch das ist keineswegs die erste Herausforderung, bei der Tischfußballer gegen Maschinen antreten musste. Kickerium.de berichtete bereits, dass Wissenschaftler und Studenten der Brigham Young University aus den USA den Tischfußball eingesetzt haben, um die von ihnen geschaffene Künstliche Intelligenz zu testen. Auch Ingenieure an der Hochschule für angewandte Wissenschaften in München haben den Kicker-Tisch als Labor für ihre Forschungsarbeiten eingesetzt. Die Boulevard-Sendung „abenteuer leben“ auf Kabel1 hat dazu eine eigene Reportage ausgestrahlt.
Das Interesse der Wissenschaft am Tischfußball macht eines sehr deutlich: Zum Tischfußball gehören menschliche Intelligenz, blitzschnelle Reflexe und überdurchschnittliche Auge-Hand-Koordination.