Bei unseren haarigen Vorfahren aus der Steinzeit sind zwei Strategien genetisch vorprogrammiert, um mit Gefahrensituationen umzugehen. Entweder sie kämpfen oder fliehen. Diese beiden Verhaltensweisen haben eins gemeinsam: Denken gehört nicht dazu. Deswegen steigert der Körper den Puls und die Muskulatur wird für den Ernstfall vorbereitet und die Leistung des Gehirns etwas gedrosselt.

Problematisch ist, dass wir in diesem Punkt gar nicht so weit von unseren Vorfahren entfernt sind. Denn diese Verhaltensweisen sind immer noch in uns drin. Ein Wettkampf ist einer Gefahrensituation von der Reaktion des Körpers her sehr ähnlich. Aber beide genetischen Grundstrategien sind nicht erfolgversprechend. Egal, ob man jetzt eher um jeden Preis Fehler vermeiden will (Flucht), oder ob man jedes Risiko eingehen will (Angriff). Aber zum Glück gibt es Wege aus diesen vorprogrammierten Strategien auszubrechen.

Tief durchatmen

Ein Weg ist die Atmung. Grundsätzlich gibt es Brust- und Bauchatmung. Bei der Bauchatmung bleibt der Brustkorb quasi unbewegt, so dass man über das Zwerchfell in den Bauch atmet. Diese Atemtechnik wird normalerweise ausgeführt, wenn man entspannt ist. Diese bewusst auszuführen, ist ein Weg, Spannung abzubauen und wieder klar zu denken. Weiterhin kann man auch über Bewegung Spannung abbauen, in dem während einer Spielunterbrechung hüpft. Der Puls geht dann kurzzeitig leicht nach oben, sinkt danach aber ab.

Einige Spieler neigen auch dazu, sich unter Druck weniger zu bewegen. Die Bewegungen der Reihen werden kleiner, der Ball wird langsamer geführt, um ja keine Fehler zu machen. Und letztendlich wird dann jeder Pass oder Schuss vergeigt. In diesem Fall ist es sehr hilfreich, sich bewusst mehr zu bewegen.

Muskel Relaxation

Um lockerer zu werden, kann man auch Progressive Muskel Relaxation anwenden. Zwischen den Spielen sollte man nicht bei anderen Spielen mitfiebern, sondern eher die Turniersituation ausblenden und an was anderes denken, um locker zu bleiben. Dabei hilft zum Beispiel, dass man sich auf die eigene Atmung konzentriert oder in Gedanken das Lieblingslied singt.

Oft verlässt einen unter Anspannung auch die Lockerheit. Die Ballkontrolle lässt nach und man bewegt sich immer weniger und wird unsicherer. Um dies zu durchbrechen, kann es sehr gut helfen, dass man den Ball mehr bewegt, wenn man ihn hat. Dadurch kann man aufkommende Unsicherheit bewusst durchbrechen. Zum anderen kann man auch sehr gut während Spielpausen springen, um Anspannung abzubauen.

Viel besser als Nervosität abzubauen ist allerdings, wenn diese gar nicht erst entsteht. Um dies zu erreichen braucht man ein passendes Mindset.

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