Mohamed und Mehdi sind zwei Jugendliche, die ohne Eltern nach Deutschland geflohen sind. Im sächsischen Bautzen haben sie nicht nur eine neue Heimat gefunden. Der Kicker-Tisch im Jugendzentrum ist ihr Lieblingstreff.

Dass der Kicker-Tisch ein Ort der Begegnung ist, kennen die meisten Tischfußballer aus eigener Erfahrung sehr gut. Will man kickern, hat aber zu wenige Spieler, so lassen sich in einer Kneipe oft schnell Menschen finden, die nur auf diese Gelegenheit gewartet haben. Schon befindet man sich mit anderen in Interaktion.

unbegleitete Jugendliche auf der Flucht

Kein Wunder! Um den Kicker-Tisch herum ist es auch selten einsam. Das gilt aber nicht nur für die Kneipen, Universitäten oder Jugendzentren der Nation. Auch in Wettkampf-Turnieren kann der Kicker-Tisch genau der richtige Platz in der Halle sein, um andere kennenzulernen. Abseits der Wettkampf-Spiele gibt es dafür Gründe genug.

Die Handgelenke aufwärmen, nach der Pause den Kreislauf in Schwung bringen oder bei dieser Gelegenheit andere talentierte Mitspieler vorsichtig abtasten, um ihre Fähigkeiten einzuschätzen. Auch beim Tischfußball geht es um Tore, Punkte, Siege und Niederlagen.

In der Sächsischen Zeitung berichten Kim Mildner und Lisa Wendler von einer ganz neuen Art der Begegnung von Menschen am Kicker-Tisch. Mohamed und Mehdi sind zwei Jugendliche, die aus ihren Heimatländern geflohen sind, um in Deutschland Schutz zu suchen. Sie haben sich erst auf der Flucht kennengelernt und haben die lange, ermüdende Fluchtroute gemeinsam absolviert.

Bautzen als zweite Heimat

Das Örtchen Bautzen ist inzwischen die neue Heimat der beiden Jungs. Sie gelten als “unbegleitete Jugendliche”, da sie ohne ihre Eltern nach Deutschland geflohen sind. Oft haben diese Jugendliche keine Eltern mehr. Während Mohamed seinen Vater und seine beiden Brüder im Krieg verloren hat, hat Mehdi seine Oma zurückgelassen, um neues Glück und Sicherheit in Deutschland zu suchen, berichten Mildner und Wendler.

Die Jugendlichen hören gerne Musik, gehen Feiern oder spielen Tischtennis. Doch am liebsten spielen sie Tischfußball. Dies gilt nicht nur für Mohamed und Mehdi. In nahezu jeder deutschen Stadt ist Tischfußball ein Integrationsmotor. Das ist auch wenig überraschend. Denn Tischfußball braucht keine Kultur- und Sprachkenntnisse, um mit anderen in Interaktion zu treten und dabei jede Menge Spaß zu haben.

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